Katalogtext für die 86. Herbstausstellung des Hannover Kunstvereins über Jochen Isensee
Der Bildraum, also die räumliche Situation im Bild, steht mit dem Raum des Betrachters, des Rezipienten, des Nutzers in einer ganz bestimmten Beziehung. Eigenart und Ort des Bildes fließen zusammen mit den persönlichen Interessen und Wahrnehmungsfähigkeiten des Betrachters.
Die architektur-räumliche Gestaltung der Rezeptionsumgebung spielt in den Arbeiten von Jochen Isensee vom Entwurfsprozess an eine mitbestimmende Rolle. Sein künstlerischer Ansatz fußt auf der Schaffung innovativer Ausdrucksformen und Nutzungen in bislang ungesehener Zusammenführung bestehender Medien- und Raumkonzepte.
Es sind also die ungewohnten Lesarten, Wahrnehmungs- und Rezeptionsformen des neuen bewegten, interaktiven, immersiven und oftmals vernetzten Bildes, deren Möglichkeiten Jochen Isensee in seinen ortsspezifischen Installationen auf den Grund geht. Die freie Auseinandersetzung mit der aktuellen Medienwirklichkeit als Auseinandersetzung mit den Funktionsweisen virtueller Medienbilder und der Art, wie diese unsere Vorstellung beeinflussen, steht hierbei im Fokus.