Artikel für Jugendliche zum Thema Streit und Wut
Du fühlst Dich unfair behandelt? Lass Deine Wut raus!
Wütend sein – aber richtig
Foto © “Jess” von Dan Foy unter creative commons Lizenz
Blöd ist es, wenn die Wut derjenige abbekommt, der sie gar nicht verdient hat.
Doch: Streit wird oftmals gefürchtet und meist unterschätzt.
Rücksicht ohne Zurückhaltung
Wer die eigene Wut zu stark ausbremst, staut sie nur an anderer Stelle an.
Da unsere Gesellschaft sehr zurückhaltend zu sein scheint, was “echten Streit” angeht, widmet die Zeit Online diesem Thema der Streitkultur aktuell eine ganze Serie: “Endlich richtig streiten”.
In allen gesellschaftlichen Bereichen ist der Streit eine Überaus wichtige Kulturtechnik, die Toleranz nachhaltig fördert.
Ob Mut zur Minderheitenmeinung, Konfliktlösung in der Familie oder im Job, der Einsatz für politische Forderungen, Bildung der eigenen Meinung und auch als Aufrechterhaltung der Demokratie oder Prävention gegen Burn-Out.
Wer so ein Programm auch in der eigenen Schule anregen will, findet einen gesammelten Erfahrungsschatz und Kontaktadressen zum Beispiel beim Vernetzungsforum Streitschlichtungskongreß.
Streit in der Schule
Wer hätte das gedacht: Streit hilft gegen Mobbing und Gewalt. Wer lernt, sich richtig zu streiten, schult seine sozialen Fähigkeiten und wird sich über die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klarer. Die Schule ist ein guter Ort dafür.
Denn in der Schule müssen täglich viele unterschiedliche Menschen miteinander auskommen. In einigen Braunschweiger Schulen gibt es längst Streitschlichterprogramme. Wichtig ist, dass es dabei nicht darum geht, Konflikte zu vermeiden – Ziel ist vielmehr, den Streit sichtbarer zu machen. Und dann kommt es auf den Umgang miteinander beim Streiten an.
Streit zum Beruf machen?
Zudem existieren relativ unbekannte Berufsbilder in diesem Bereich:
Mediatoren werden in vielen Gesellschaftsfeldern gebraucht. Zwischen Managern bestehen Konflikte, zwischen Chefs und Angestellten, auch der Bedarf an Schlichtung von Konflikten bei Familien, Scheidungen oder in Schulen ist hoch. Und Millionen von Fällen in Nachbarschaftsstreitigkeiten beschäftigen jährlich die Gerichte, doch eigentlich müsste es nicht so weit kommen.
Der Job des Vermittlers ist anspruchsvoll: viele professionelle Schlichter kommen aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik, oder sie sind Juristen. Jedoch wirken sie stehts als Vermittler, nicht als Schiedsrichter.
Auch auf globaler Ebene sind Experten für Konflikte gefragt. D-Radio Wissen stellte in dieser Woche im Themenschwerpunkt Mein Studium den Studiengang Friedens- und Konfliktforschung vor. Berufsperspektiven bestehen zum Beispiel als Berater von Nichtregierungsorganisationen, als Politikberater, in der Wissenschaft als Forscher oder auch im Journalismus.