Wer hat an meinem Laufschuh genäht?

Kurzbericht zum Browser-Plug-In aVoiD

Blut am Schuh? – Augen auf beim Kaufrausch

Komplex gestrickte Produktionsketten machen es heute oftmals schwer nachprüfbar, wie eine Ware erzeugt worden ist. Verbraucher fühlen sich machtlos gegenüber den großen Konzernen. Das neue Browser-Plug-In von aVOID hat nun zumindest für die beliebten Shopping-Portale Amazon, Target, Macys, Zalando, Google Shopping, Frontlineshop, Asos, Yoox, Otto ein Plug-in entwickelt, welches Produkte, bei deren Erzeugung Kinderarbeit im Spiel war, herausfiltert und nicht mehr in die Suche einbezieht. Das Ergebnis: etwa 1,2 Mio. Produkte werden derzeit mit dem System geblockt.

Die geblockten Unternehmen entstammen der Bewertungs-Liste einer NGO (earthlink), die mit dem Projekt das Bewusstsein für die Problematik stärken will. Laut Huffington Post sind derzeit weltweit etwa 215 Mio. Kinder unter 15 Jahren gezwungen zu arbeiten.

 

Problematische Branchen

Die Textilbranche und die Hersteller von Schuhen waren lange Zeit im Zentrum der Kritik von gemeinnützigen Organisationen. Das Problem beschränkt sich aber bei weitem nicht auf diese Bereiche. “Große Probleme mit Kinderarbeit gibt es in den Branchen Textilherstellung, Kaffee- und Kakao-Anbau sowie Bergbau, wo vor allem der Abbau seltener Erden hervorsticht”, so Oliver Kießling von earthlink. Teilweise unterstützen Firmen sogar aktiv die Beschäftigung von Kindern.

“Einige Unternehmer verteidigen Kinderarbeit mit dem Argument, dass viele Familien auf das zusätzliche Einkommen angewiesen seien. Das ist zwar richtig, der Schluss ist aber nicht akzeptabel. Als Konsequenz sollte vermehrt Geld in die Bildung gesteckt und eine Erhöhung der Löhne der Erwachsenen Arbeiter angestrebt werden, anstatt die Verantwortung weiterhin Kindern aufzubürden”, sagt Kießling.

 

Bericht erschienen bei bs4u.net