11 Monate lang habe ich jeden Geldschein, der durch meine Hände gewandert ist mit einer Frage beschriftet: “Was bin ich wert?”.
Bin ich als Zahlender gemeint, zielt die Frage auf die Ware oder auf das Tauschmittel selbst?
Gerade im Verschwimmen der eindeutigen Verortbarkeit der Frage
wird der ambivalente und alltäglich undifferenzierte Charakter des Geldes offenbar.
Durch meinen Akt der Beschriftung setze ich dieser wilden Variable meinen eigenen Stempel auf.
Dabei sind die Scheine Eigentum der Bank, ich habe sie gewissermaßen nur geliehen, selbst, wenn ich sie verdient habe.
Abgesehen von der Tatsache, dass auf den marktbestimmenden Finanzmärkten
das Umlaufgeld nur eins unter vielen Wert-Tauschmitteln ist, und noch nicht einmal das wichtigste,
ist es für mich als sogenannter Endverbraucher ein existenzbestimmendes Mittel.
Die Aktion verstehe ich als eigensinnige Selbstermächtigung in einem ohnmächtig machenden Geldsystem,
als alltägliche Reanimation der Kommunikation über Tauschwerte.
Der Akt des stillschweigenden Bezahlens wird leise transformiert
in einfache Kommunikations-Situationen, die davon handeln, was wir eigentlich tun,
wenn wir gedankenlos unser aller Super-Medium austauschen.
Und was bleibt?
Ein Haufen in Zahlen gefasster Informationen: Daten, Identifikationsnummern und Werte.